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Digitalisierung leicht gemacht! Teil 2

von Andreas Nölting am 22. Oktober 2019

Fachkräfte

Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen ist ein zentrales Problem. Da kann eine Therapie-Plattform wie Caspar helfen und eine Win-Win Situation sein.

Dass Therapeut*innen und Pflegekräfte eine wichtige und teilweise gar lebenswichtige Rolle einnehmen, würde niemand bestreiten. Schlechte Arbeitsbedingungen und ein geringes Gehalt halten allerdings immer mehr junge Menschen davon ab, diese Berufe zu erlernen. Und so zählen die Gesundheits-Spezialist*innen nun zu einer raren Spezies, die allerorts gesucht wird: in Kliniken oder Praxen besteht ein enormer Fachkräftemangel an ausgebildeten Therapeut*innen. Es fehlen nach Schätzungen des Berufsverbandes Physiotherapie bundesweit mehrere zehntausend Fachkräfte. In Berlin benötigt eine Praxis rund 140 Tage, um eine offene Stelle zu besetzen. In Brandenburg sind es gar im Schnitt 187 Tage. „Jede Praxis in Berlin oder Brandenburg sucht eine Therapeuten oder mehrere,“ klagt der Landesvorsitzende des Physiotherapieverbandes VDB. „Gefühlt“ kämen allerdings überhaupt keine Bewerbungen mehr. Schlecht für Patient*innen – sie erhalten häufig nicht die nötige Behandlung - was ihrer Gesundheit nicht guttut.

Man sollte meinen, bei dem großen Bedarf an Therapie- und Pflegekräften würden Löhne angehoben und Ausbildungsbedingungen verbessert, um Anreize zu schaffen. Doch weit gefehlt - ausgebildete Physiotherapeut*innen verdienen nach tariflicher Bezahlung meist nur 2.200 Euro pro Monat. Es gibt sogar Praxen, die noch weniger zahlen. Zusätzlich wird die Ausbildung häufig nicht vergütet. Wer etwa an einer privaten Ausbildungseinrichtung wie einer Logopädieschule lernen will, der muss sein Studium aus eigener Tasche bezahlen und steht so häufig nach dem Abschluss vor einem hohen Berg Schulden. Gesundheitsminister Jens Spahn hat die Defizite der Branche bereits erkannt und kündigt für Ende des Jahres eine Reform der Therapeut*innenausbildung an. Der Therapie-Beruf soll endlich attraktiver werden und gesellschaftlich den Stellenwert erhalten, der ihm gebührt. 

Doch bis der Fachkräftemangel der therapeutischen Einrichtungen sich tatsächlich abschwächt, wird noch viel Zeit vergehen. Schnellere und effiziente Hilfe bei der Optimierung der knappen Ressource Therapiekapazität bietet das Thema Online Rehabilitation – also eine digitale Gesundheits- und Trainingshilfe wie die virtuelle Therapieplattform Caspar. Viele Patient*innen möchten sich aktiv und selbständig an ihrer Genesung beteiligen, sei es in der Prävention oder der Nachsorge. Mit Caspar können Patient*innen ihre Übungen ohne weite Anfahrtswege auch zu Hause durchführen und halten dennoch Kontakt zu ihrem Therapieteam, welches den Trainingserfolg messen kann. „Natürlich spielt dabei die Kompetenz der Therapeut*innen weiterhin die wichtigste Rolle, doch es gibt viele Beschwerden, die Patient*innen auch mit Hilfe von Caspar selbst bekämpfen können,“ meint Tommy Apelt, Therapiespezialist der Nanz medico Zentren für ambulante Rehabilitation.

Werden digitale Technologien langfristig Therapeut*innen ersetzen und so ihre Arbeitsplätze gefährden? Gibt es gar Bedenken des medizinischen Fachpersonals gegen den zunehmenden Einsatz von virtuellen Therapien? Apelt hat dies im Alltag nicht bemerkt. Gerade für seinen jungen Kolleg*innen, die mit dem Internet groß wurden, sind die digitalen Möglichkeiten völlig normal und eher eine Chance als eine Bedrohung. Einige ältere Kolleg*innen hatten anfangs leichte Bedenken und Berührungsängste mit der neuen Technik, doch die Sorgen haben sich längst aufgelöst. Denn die Empathie und die menschliche Nähe werden Softwarelösungen nie ersetzen können. „Alle Kolleg*innen ist sich ihrer eigenen Fähigkeiten bewusst und erkennen, dass ihnen durch Caspar mehr Möglichkeiten gegeben werden, ihre Patient*innen besser zu versorgen,“ beurteilt Apelt die Gemütslage. 

Ein Tool wie Caspar macht einen Arbeitsplatz also eher bedeutender und sicherer als dass es Arbeit nimmt. Und nicht nur Therapeut*innen profitieren von der Digitalisierung, sondern vor allem auch Patient*innen. Eine klassische win-win-Situation.