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Alternative Gruppentherapien und neue Chancen

von Andreas Nölting am 02. September 2020

Hybride Rehabilitation

Wie die hybride Rehabilitation die Gefahr der Corona Infektion in medizinischen Einrichtungen verringert und bei der Pandemie unterstützt.

Das Covid-19-Virus hält uns weiter im Bann. Zwar ist die erste Welle der Epidemie ein wenig abgeebbt und unser Leben normalisiert sich – doch das Virus ist natürlich noch immer da. An der frischen Luft ist die Gefahr der Infizierung gering, meinen Expert*innen. In geschlossenen Räumen jedoch können Aerosol-Partikel in der Luft gefährlich werden und das Virus übertragen. 

Für die Reha-Branche hat diese Gefahr enorme Konsequenzen. Gerade haben sich die stationären und ambulanten Reha-Einrichtungen vom Herunterfahren und den daraus folgenden Belegungseinbrüchen der vergangenen Monate etwas erholt, da tut sich das nächste Problem auf: Wegen der hohen Infektionsgefahr – und trotz Maskenpflicht sowie Abstandsgebots – werden Gruppentherapien entweder abgesagt oder nur noch in Kleingruppen durchgeführt. Die Kliniken haben folglich ein Problem, weil sie nicht mehr so viele Patient*innen behandeln können wir früher. Etliche Reha-Kliniken und ambulante Einrichtungen sind nur zu 50 Prozent belegt, hat der norddeutsche Rundfunk bei Recherchen in Schleswig-Holstein festgestellt.

„Wir könnten mehr machen, die Patient*innen laufen uns die Bude ein, aber wegen der Hygienevorschriften dürfen wir unsere Kapazitäten nicht voll auslasten,“ beschreibt ein Arzt die Probleme der Branche. Einige stationäre Einrichtungen wären wegen der wirtschaftlichen Schieflage bereits aus dem Markt geschieden, beobachtet der Experte. Und Hilde Scheer, kaufmännische Geschäftsführerin des Ambulanten Rehazentrums Koblenz meint: "Unsere Patient*innen und auch Mitarbeiter*innen vertrauen auf die getroffenen Maßnahmen. Eine Maskenpflicht, Hygienevorschriften und aufgestellte Trennwände tragen hierzu genauso bei wie eine Reduzierung der Gruppengrößen und die Ausgabe von Lunchpaketen statt gemeinsamer Mittagessen. Die Möglichkeiten die Caspar uns bietet, werden wir weiter ausbauen und nutzen, um auch der gestiegenen Nachfrage nach ambulanter Rehabilitation nachkommen zu können."

Hilfe für die vom Virus gebeutelte Reha-Branche könnte ein Projekt der ZAR medicos auf Schalke bieten: ZAR hat gemeinsam mit Caspar-Health ein innovatives Rehabilitationskonzept entwickelt, mit dem die geforderte Therapiefrequenz und die Reha-Therapie-Standards trotz der Pandemie erbracht werden können: Die Hybride Rehabilitation – also analoge und digitale Maßnahmen zusammen. Durch mehr digitales Training werden die Räumlichkeiten entlastet und die Infektionsgefahr verringert. Empfiehlt Ärztin oder Arzt die hybride Maßnahme, erhalten Patient*innen nach Zustimmung eine umfangreiche Einweisung in die Therapieplattform Caspar und können von zuhause trainieren. Folgende Maßnahmen könnten dann digital unterstützt werden:

  • Bewegungstherapie. Der Therapieplan wird mit Übungen aus den Bereichen Ergo, Physio und Sporttherapie konfiguriert. Dann wird getestet, ob Patient*innen die Übungen digital durchführen können und der Plan gegebenenfalls angepasst.
  • Gesundheitsbildung. Vorträge, Seminare und Schulungen, welche Patient*innen nach den Reha-Therapie-Standards absolvieren müssen, können digital über die Plattform erfolgen.
  • Entspannung und Ernährung. Mit Caspar können Patient*innen ihr autogenes Training und Muskelentspannung absolvieren. Die digitalen Inhalte berücksichtigen auch das Thema Ernährung. 
  • Beratung und Coaching. Auch die Betreuung von Patient*innen, die Gespräche mit dem Therapieteam und ein intensives Coaching können digital über die Plattform erfolgen. 

Das Ziel der digitalen Rehabilitation ist es, den direkten Kontakt zwischen Patient*innen und Therapieteam auf ein Minimum zu reduzieren. Durch die Verlagerung der Therapie in das häusliche Umfeld kann die Weiterverbreitung des Covis-19-Virus besser verhindert werden und die Patient*innen mit einem guten Gefühl trainieren.

Das Virus ist mit der hybriden Reha also nicht verschwunden – aber die Infektionsgefahr erheblich verringert. Und das ist ein erheblicher Fortschritt.