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Berlin ist der Hot Spot der deutschen Startup-Szene

von Andreas Nölting am 21. November 2019

Berlin Startups

Mit unserem Büro in Berlin Mitte fühlen wir uns pudelwohl und goldrichtig. Wir berichten über die hippe Umgebung mit zahlreichen IT-Talenten und Gründern.

Berlin Mitte, Neue Schönhauser Straße 20 – in einem typischen Berliner Hinterhof unweit des Hackeschen Markts haben wir von Caspar Health unseren Sitz, mitten in einem der angesagten, hippen Stadtteile der Hauptstadt. Auf der Straße drängen sich junge Menschen aus der gesamten Welt, es gibt jede Menge Geschäfte, Kneipen und Restaurants, gezahlt wird häufig bargeldlos per Handy, Hipster sitzen mit ihren Laptops im Café und kommunizieren mit der Welt. In „Mitte“ stimmt das Ökosystem, die raren und umworbenen IT-Talente sind gerne hier, es gibt ein Netzwerk der Gründer, Universitäten und der Hauptbahnhof sind nicht weit entfernt. 

Keine Frage, wir sind hier nicht alleine. Und das hat auch seinen Grund: Berlin ist das Zentrum der deutschen Startup Szene – auch wenn Städte wie Hamburg oder Köln attraktiver werden. Im ersten Halbjahr 2019 haben Berliner Startups mit 2,1 Milliarden Euro drei Viertel des gesamten Investitionsvolumens in Deutschland erhalten. In 2018 lag dieser Anteil noch bei 57 Prozent, zeigt das aktuelle EY Start-up-Barometer 2019. Gut 40 Prozent aller Finanzierungsrunden Deutschlands entfielen auf Startups in der Hauptstadt. Das meiste Geld wird von den Kapitalgebern in die Bereiche FinTech und Mobilität investiert – e Health ist bereits auf Platz vier und hat den Kapitalzuwachs mit 303 Millionen Euro nahezu versechsfacht. „Berlin bleibt auch 2019 der Hotspot der deutschen Startups“, lautet das Fazit der Beratungsgesellschaft. 

Doch auch wenn mehr Risikokapital in Gründungen fließt, gibt es natürlich etliche Probleme. Die größte Herausforderung für junge Unternehmen ist die Suche nach geeigneten Mitarbeitern für den Aufbau ihres Unternehmens. Nach vielen Jahren des Aufschwungs der Digitalwirtschaft ist der Arbeitsmarkt geradezu leergefegt. Jedes zweite Startup (50 Prozent) nennt daher laut einer Studie von PWC die Rekrutierung als das schwierigste Problem – noch vor steuerlichen (44 Prozent) - und rechtlichen (41 Prozent) Themen sowie der Finanzierung (34 Prozent). Gerade IT-Kräfte wie Programmierer*innen und Datenanalyst*innen sind Mangelware und können daher hohe Gehälter verlangen. Hunderte von Gründerfirmen buhlen um die IT-Expert*innen. 

In Berlin gibt es nach Schätzungen des Bundesverbandes Deutscher Startups mehr als 9.000 Startups mit rund 100.000 Mitarbeiter*innen. In nur wenigen Jahren ist in der Hauptstadt eine Infrastruktur entstanden, die den Gründern hilft. Es gibt staatliche Technologie- und Gründerzentren, private Startup-Fabriken, sowie Coworking-Spaces, die Gründer*innen ein Netzwerk und die nötige Infrastruktur bieten, um ihre Idee Wirklichkeit werden zu lassen.  Sogenannte Business Angels und renommierte Risikokapitalgeber*innen aus aller Welt unterstützen Startups finanziell und auf zahllosen Konferenzen – wie etwa der etablierten TechCrunch – können Gründer*innen ihre Ideen präsentieren und wichtige Kontakte aufbauen. Zudem bietet auch die IHK Berlin Förder- und Beratungsangebote speziell für Neugründungen an. Und es gibt exzellente Forschungseinrichtungen wie das Hasso-Plattner-Institut in Potsdam. Das stärkste aktuelle Bekenntnis zum Hot Spot an der Spree hat vor wenigen Monaten der Siemenskonzern abgeliefert: Der Großkonzern will 600 Millionen Euro in einen Innovationscampus investieren, der auf dem historischen Gelände in der Siemensstadt errichtet werden soll. 

Einer der wichtigsten Vorteile Berlins ist, dass hier viele Venture-Capital-Firmen ihre Deutschland- oder gar Europazentrale haben – wie etwa Atlantic Labs, e.ventures und Spezialfonds wie Think Health. Diese Firmen sorgen dafür, dass vielversprechende Startups mit Kapital für den Aufbau und das Wachstum ausgestattet werden, denn Geschäftsbanken würden ihnen kein Geld geben. „Junge Internetfirmen mit neuen Geschäftsmodellen müssen bei der Finanzierung andere Wege gehen. Sie verfügen über wenig Assets, kaum Sicherheiten und können daher die traditionellen Finanzierungsvoraussetzungen nicht erfüllen. Dieser Prozess einer Finanzierung mit Risikokapital beginnt hierzulande gerade erst zu wachsen,“ sagt Andreas Haug, Partner bei e.ventures. 

Unser Team ist bunt und fröhlich, multikulti und motiviert. Gemeinsam wollen wir das deutsche Gesundheitssystem reformieren und einen Zugang zu Gesundheitsangeboten auch für die Menschen schaffen, die bisher links liegen bleiben. Genug zu tun gibt es auf jeden Fall: Mit aktuell über 70 Kliniken, die Caspar in ihren Einrichtungen einsetzen, haben wir einen Marktanteil von über 5 Prozent. Gerade konnten wir mit den Median- und Paracelsus-Kliniken zwei der bedeutendsten Krankenhaus-Ketten Deutschlands (150 Kliniken, ca. 19.000 Beschäftigte) als Kunden gewinnen und gemeinsam mit der ZAR-Gruppe zählen nun die größten privaten Reha-Anbieter in Deutschland zu unseren Kunden. 

Die Zukunft ist also aufregend und wird viele neue Gesichter, Erfahrungen und weitere Expertise zu Caspar bringen. Wohin die Reise geht, kann noch keiner genau sagen. Doch das Reiseziel für talentierte Gesundheits- und IT-Spezialisten ist hoffentlich klar: Berlin, Hackescher Markt, Caspar-Zentrale. Denn hier tobt das Leben, und das ist für uns goldrichtig.