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Interview

„Ich möchte mit meiner Arbeit etwas bewirken.“

von Andreas Nölting am 27. Mai 2019

Caspar-Team

Beatriz Crespo, Gennady Berezovsky, Bryan Costa und Benjamin Pochhammer berichten, wie sie ihre Werte und Ziele in der Arbeit bei Caspar Health umsetzen können.

Als UX-Designerin, App-Entwickler oder Produkt Owner könnten sie in Berlin fast überall einen Job finden. Doch Beatriz Crespo, Gennady Berezovsky und Bryan Costa haben sich ganz bewusst für das E-Health-Startup Caspar Health entschieden. Weshalb der gesellschaftliche Nutzen ihrer Arbeit für sie so wichtig ist und wie Mitgründer Benjamin Pochhammer die raren Talente findet und überzeugt, erklären die Expert*innen im Folgenden.

Benjamin Pochhammer, Beatriz Crespo, Gennady Berezovsky, Bryan Costa

Benjamin Pochhammer, Beatriz Crespo, Gennady Berezovsky, Bryan Costa

Benjamin Pochhammer, Gründer und COO

Als COO von Caspar bin ich für den Personalaufbau und die Struktur des Unternehmens verantwortlich. Wir drei Gründer stehen für die Werte Transparenz, Ehrlichkeit, Qualitätsbewusstsein. Diese Werte versuche ich in den Recruiting-Prozess einfließen zu lassen, damit wir ein homogenes Team aufbauen können, welches zu unserer Mission passt. Ich bin seit zwölf Jahren im Startup-Geschäft, doch einen so schwierigen Personalmarkt habe ich noch nicht erlebt. Es gibt kaum mehr Initiativbewerbungen, Stellenanzeigen funktionieren selten. Heute muss man auf sich aufmerksam machen, draußen aktiv sein und die Möglichkeiten des Netzwerkens nutzen. Wir haben das Glück, dass unsere derzeitigen Mitarbeiter*innen genug Vertrauen in uns haben und uns dadurch gerne in Bekanntenkreisen weiterempfehlen. Dafür sind wir sehr dankbar und zeigen uns dafür auch durch einen Bonus erkenntlich. Unsere letzten beiden Anstellungen sind durch solche Empfehlungen gekommen. Besonders begehrt sind Tech- und Datenanalyst*innen. Wir haben zwar ein wunderschönes Büro in Berlin Mitte und ein wertvolles gemeinsames Ziel – doch wir konkurrieren eben mit Google und Co. In der Entwicklung arbeiten wir mit gemeinsam gesetzten Zielen und Sprints. Wer diese Ziele wie erreicht, das spielt am Ende keine Rolle. Hauptsache wir kommen gemeinsam voran. Wir schauen nicht auf die Uhr oder darauf, von wo der Kollege oder die Kollegin gerade arbeitet, geben Freiheiten, messen nur an den erzielten Ergebnissen. Wir suchen ehrliche Kolleg*innen, die uns in die Augen schauen und sich nicht verstecken. Das Positive ist, dass wir einen sozialen Auftrag haben, der Sinn ergibt. Bei der Entscheidung, das Team zu vergrößern leistet unser HR Team natürlich die meiste Arbeit, aber es ist uns dennoch wichtig, bevor wir jemanden einstellen, die zukünftigen Kolleg*innen nach ihrer Meinung zu fragen, da diese in Zukunft im direkten Kontakt zu dieser Person stehen werden. Es ist uns eben wichtig, Menschen einzustellen, die ähnliche Werte und Teamgeist haben. Denn nur so können wir unsere Werte kontinuierlich vertreten. 

Beatriz Crespo, Spanien, UX-Designerin

Ich bin Produkt-Ingenieurin und UX-Designerin, seit zwei Jahren bei Caspar Health und kümmere mich um Themen wie Usability, User Experience und Kundenerwartungen. Für Caspar als Arbeitgeber habe ich mich entschieden, weil Themen wie Gesundheit und Erziehung auch in meinem persönlichen Leben von großer Bedeutung sind. Das sind wichtige Aspekte des täglichen Lebens, die eine große gesellschaftliche Wirkung haben. Mir gefällt es, Patient*innen zu helfen, wieder gesund zu werden – vor allem denen, die kaum Zugang zu therapeutischen Einrichtungen haben, weil sie in abgelegenen Regionen wohnen. Caspar ermöglicht mit seinen digitalen Services, die Grenzen zwischen zeitlichem und örtlichen Therapiezugang zu überwinden. In meinem Bekanntenkreis gibt es einen Fall von Parkinson. Ich weiß, dass es diesem Menschen wichtig ist, die Möglichkeit zu haben, aktiv an einer Verbesserung seiner Gesundheit mitwirken zu können. Und wenn ich weiß, dass ich dazu beitragen kann ein System zu entwickeln, welches genau das vereinfacht und es Menschen erlaubt ihre Unabhängigkeit zu bewahren, dann kann ich mit voller Überzeugung dabei sein. Und da kann Caspar gut helfen. Patient*innen machen ihre Übungen und halten dennoch dauerhaften Kontakt zum ärztlichen und therapeutischen Team. Ich weiß, dass es mir möglich ist, für andere Arbeitgeber zu arbeiten, aber ich zweifle daran, dass ich mit derselben Leidenschaft dabei sein könnte, weil ich für meine Job brennen muss, um wirklich gut zu sein. Mit Caspar kann ich den Menschen bei der Genesung helfen und behalte zeitgleich meinen Purpose, etwas gesellschaftlich Wichtiges zu bearbeiten und hinter meiner Arbeit stehen zu können. Zusätzlich muss ich gestehen, dass auch ein angenehmes Arbeitsumfeld und ein motiviertes Team mir wichtig sind und ich glaube, das bei Caspar gefunden zu haben. Wir sind daran interessiert, ein gesellschaftlich sinnvolles Produkt anzubieten. Diese Leidenschaft spüre ich hier jeden Tag. Außerdem gefällt es mir, dass ich als Person aus dem Kreativbereich auch zwei Tage die Woche von Zuhause arbeiten kann. Andere Arbeitsplätze stimulieren und ich kann mich so noch mehr konzentrieren. 

Gennady Berezovsky, Russland, App-Entwickler

Ich bin für das mobile Development Team von Caspar verantwortlich. Wir entwickeln Apps für iPhones und Android. Ein Headhunter hat mich damals kontaktiert und zu Caspar gebracht. Mir ist es wichtig, dass ich für ein Unternehmen arbeite, das echte Werte vertritt. Meinem früheren Arbeitgeber im E-Commerce-Company ging es ausschließlich um Conversion-Rates, Umsatzsteigerung oder Marktanteile. Das treibt mich nicht so an. Ich bin stolz, nun mit Caspar eine Firma gefunden zu haben, die ein gesellschaftlich wichtiges Ziel hat. Denn ich möchte mit meiner Arbeit etwas bewirken und ein sinnvolles Produkt unterstützen. Mir gefällt, dass ich auch von zuhause arbeiten kann, nutze dieses Angebot aber selten, weil ich gerne ins Büro gehe. Meine Kollegen denken ähnlich wie ich, sonst könnten wir nicht so gut zusammenarbeiten. Das Wichtigste für mich ist, dass ich morgens gerne zu Arbeit gehe und das Gefühl habe, etwas wirklich Sinnvolles für die Menschheit zu machen. 

Bryan Costa, Südafrika, Product Owner

Ich bin in Südafrika geboren und habe dann lange in Portugal gelebt. 2015 kam ich dann nach Berlin und arbeite nun seit Sommer 2017 für Caspar. Bei Caspar bin ich Product Owner und somit für die Wertmaximierung und die Entwicklung des Produkts verantwortlich. Ich habe einen technischen und Design-Background und hatte vorher mein eigenes Unternehmen. Ich habe früher einmal Software für NGO’s entwickelt. Auch hier ging es um den gesellschaftlichen Sinn der Arbeit. Bei der Arbeit ist es mir generell wichtig, meine persönlichen Werte beizubehalten und von dem Produkt überzeugt zu sein. Nach nun zwei Jahren bei Caspar kann ich überzeugt sagen, dass Caspar tatsächlich dazu beiträgt, Menschen zu unterstützen, aktiv für Ihre eigene Gesundheit zu arbeiten und ihre Unabhängigkeit wieder zurückzugewinnen. Jeder Patient, der Caspar nutzt, will sich besser fühlen und gesund werden. Die Tatsache, dass ich durch meine Arbeit helfen kann, treibt mich jeden Tag an, mein Bestes zu geben. Caspar gibt mir die Möglichkeit, diesen Anspruch stärker auszubauen. Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass Menschen gesundheitliche Misserfolge hatten, weil ihr Standort oder ihr privates Leben es Ihnen nicht möglich gemacht haben, regelmäßig den Therapeuten aufzusuchen. Ich weiß, dass es diesen Menschen besser ginge, wenn sie damals Caspar gehabt hätten. Ich kann das zwar nicht ungeschehen machen, möchte aber aktiv mit meinem Team dafür sorgen, dass es in Zukunft Patienten nicht mehr so ergeht. Abgesehen davon sind New Work Elemente wichtig für mich. Sie geben mir Freiheit in meinem Job. Ich weiß nicht, ob ich für ein traditionelles Unternehmen mit Anwesenheitspflicht und Zeitkontrolle arbeiten könnte. Natürlich setzen wir uns Ziele. Wie wir sie erreichen und wie viel Zeit wir benötigen, das ist unser Ding. Hauptsache wir liefern zum vereinbarten Zeitpunkt das Projekt sauber ab.