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Digitale Therapie beeinflusst Parkinsonpatient*innen positiv

von Verena Kalb am 14. April 2022

Eine neue Studie der Segeberger Kliniken mit ihrer telemedizinisch-gestützten Tagesklinik für Parkinson und Bewegungsstörungen zeigt, wie Patient*innen in einer Parkinsonkomplexbehandlung (PKB) von der digitalen Therapie mit der Caspar App profitieren können. Die Studie wurde erst vor wenigen Wochen beim Deutschen Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG) vorgestellt. 

Wenn es um das Thema Parkinson geht, können erfolgreiche Behandlungen die Einschränkungen für Betroffene im Alltag deutlich reduzieren und ihre Lebensqualität verbessern. Bei der Behandlung von Parkinsonpatient*innen konnten bisher mit einer hochfrequenten, zielgerichteten sowie symptomspezifischen Trainingstherapie die besten Erfolge erzielt werden. Jedoch ist das aufgrund fehlender personeller Ressourcen im stationären Bereich nur annähernd, im ambulanten Bereich oft gar nicht realisierbar.

Hier stellen digitale Therapieangebote, wie die Caspar App, eine ausgezeichnete Chance dar, das zu ändern. Gerade auch weil bisher nur sehr wenige Plattformen indikationsspezifische Übungen anbieten und wenn, sind diese nicht speziell auf die individuellen Bedürfnisse von Parkinsonpatient*innen ausgerichtet. Die Caspar Software bietet genau das: indikationsspezifische Therapiepläne können vom betreuenden Therapieteam individuell auf die persönlichen Anforderungen der jeweiligen Rehabilitand*innen abgestimmt werden.

Die Studie

Doch wie erweisen sich digitale Angebote in der Praxis? Eine 2021 durchgeführte Studie untersuchte die Unterschiede digitaler, videobasierter Therapieinhalte in der patient*innenbezogenen Wahrnehmung. Dabei gab es zwei unterschiedliche Therapiekonzepte: ein allgemein aktivierendes, sporttherapeutisches und ein explizit parkinsonspezifisches, physiotherapeutisches.

Patient*innen in der Parkinsonkomplexbehandlung wurde ein zusätzliches sowie freiwilliges digitales Training mit der Caspar Software angeboten und sie wurden in einem randomisierten Verfahren einer unspezifischen Trainingsgruppe (allgemein aktivierende, sporttherapeutische Übungen) und einer parkinsonspezifischen Trainingsgruppe (explizit parkinson-spezifische, physiotherapeutische Übungen)  zugeteilt. Caspar stellte dabei sowohl unspezifische als auch parkinsonspezifische Trainingspläne auf Basis digitaler Software bereit. Die parkinsonspezifischen Übungen wurden im Rahmen der ParkProTrain Studie von den Therapeut*innen der Fachklinik für Parkinson und Bewegungsstörungen der Segeberger Kliniken entwickelt sowie evaluiert.

Mit einer Fragebogenuntersuchung hat man anschließend herausgefunden, wie die Trainingsbeteiligung und Wahrnehmung der Patient*innen hinsichtlich Übungen und Akzeptanz des digitalen Trainings ausgefallen ist.

Die Ergebnisse

Man hat festgestellt, dass die Spezifität der Übungen in beiden Gruppen die Motivation, körperlich aktiv zu werden, positiv beeinflussen konnte.

Zudem war die allgemeine Trainingsbeteiligung der Teilnehmenden am digitalen Training hoch, wobei hier die parkinsonspezifische Trainingsgruppe eine größere Motivation zeigte, mit der Caspar App körperlich aktiv zu werden. 

Es stellte sich außerdem heraus, dass beide Gruppen in hohem Maße die Kontroll- und Feedbackoption der Caspar App schätzten.

Darüber hinaus zeigten sich die Befragten beider Gruppen derart zufrieden mit dem Caspar Training, dass sie angaben, es gerne auch weiter nutzen zu wollen.

Für Caspar Health sind diese Studienresultate sehr erfreulich, denn sie lassen erkennen, dass Patient*innen in einer Parkinsonkomplexbehandlung von dem zusätzlichen Angebot einer digitalen Therapie in besonderem Maße profitieren. Die Caspar App kann genau dort zum Einsatz kommen, wo ein hochfrequentes, zielgerichtetes sowie symptomspezifisches Trainingskonzept benötigt wird, das möglichst langanhaltend über eine stationäre Behandlung hinaus eingesetzt wird. 

Unsere innovative telemedizinische Lösung bietet also die Möglichkeit, die Behandlungsdauer von an Parkinson erkrankten Patient*innen zu Hause zu verlängern und kann beim Eigentraining zu einer gesteigerten Motivation führen. 

Seit Ende 2020 sind die Segeberger Kliniken schon Partner von Caspar Health. Auf das Projekt ‘TIZIAN’ (telemedizinisch-gestützte Tagesklinik) ist man in Bad Segeberg besonders stolz. Laut der wissenschaftlichen Mitarbeiterin und Physiotherapeutin der Segeberger Kliniken, Jule Ecke, wird sich hier in Zukunft noch viel bewegen, da digitale Therapien viel Potential und Flexibilität bieten. Sie freut sich auf zahlreiche weitere Studien zusammen mit Caspar Health. 

Quelle: Jule Ecke, Anja Kirchner, Björn Hauptmann. Indikationsspezifisches, videobasiertes, digitales Trainingsprogramm für Parkinsonpatient*innen als Ergänzung zur Parkinsonkomplexbehandlung. März 2022. Vortrag und Poster. Deutscher Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG).

Ansprechpartner*innen Segeberger Kliniken & Caspar Health:

Jule Ecke
Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Physiotherapeutin B. Sc.
jule.ecke@segebergerkliniken.de

Dr. Sebastian Knapp
Leiter Klinische Studien
s.knapp@caspar-health.com