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In der Dr. Ebel Klinik Bad Doberan trifft Tradition auf Moderne

von Bianca Passlack am 19. Februar 2021

Die Dr. Ebel Fachklinik Moorbad Bad Doberan

"Für unsere Mitarbeiter*innen ist die digitale Therapie eine innovative Lösung über die sie sich freuen. Die App ist ein echtes Hilfsmittel.”

Die familiengeführte Dr. Ebel Fachklinik Moorbad Bad Doberan hat sich auf die medizinische Rehabilitation mit den Schwerpunkten Orthopädie, Rheumatologie, Physikalische Medizin und die traditionelle Heilbehandlung mit Moor spezialisiert. Die 230 Betten der stationären Einrichtung sind derzeit voll belegt, zudem besucht ein hoher Anteil der Patientinnen und Patienten die Klinik ambulant. Wir sprachen mit dem Klinikleiter Rainer Grimm über innovative Traditionen, neue Therapieformen und digitale Strahlkräfte. 

Rainer Grimm

Rainer Grimm

Hallo Herr Grimm, erzählen Sie mir etwas über sich und Ihre Vorgeschichte?  

Ich bin seit 1999 bei der Dr. Ebel Fachklinik Moorbad Bad Doberan angestellt. Die Position als Klinikleiter habe ich zu einer Zeit übernommen, als mit der Reha-Krise vieles auf der Kippe stand. Das Moorbad Bad Doberan hat sich seitdem nach einem langen Weg, mit vielen Schritten, zuverlässig am Gesundheitsmarkt etabliert. Wir sind als Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitätsmedizin Rostock für Rehabilitative Medizin und Naturheilverfahren anerkannt. Damit decken wir den Bereich unserer therapeutischen Leistungen wissenschaftlich ab. Qualität und Fortschritt sind uns besonders wichtig. 

Die Dr. Ebel Kliniken positionieren sich sehr modern in einem recht konservativen Umfeld. Was bedeutet für Sie Fortschritt?

Fortschritt bedeutet für mich umzudenken, auf dem neuesten Stand zu sein und neue Therapieformen anzubieten. Bei Dr. Ebel wird Innovation als Tradition gelebt. So kam auch Caspar Health ins Spiel. 

Spannend.

Ja, wir haben uns mit Beginn der Pandemie nach einer digitalen Lösung umgeschaut. In den ersten Gesprächen mit Caspar Health merkten wir schnell, dass die Zusammenarbeit gut funktioniert und wir gemeinsam an den relevanten Themen arbeiten. Wir haben uns dann für die White Label Lösung, also die Caspar-App im Erscheinungsbild unserer Klinik, entschieden und diese im Klinikteam positioniert.

Was hat sich mit dem neuen Angebot seitdem innerhalb der Klinik verändert?

Die Strahlkraft unserer Klinik, sowohl nach innen als auch nach außen. Die Akzeptanz für die Klinik-App ist sehr groß. Unser Team lebt die digitale Therapie. Wir sehen die App als modernes und wertvolles Instrument, das uns bei unserer therapeutischen Arbeit tatsächlich hilfreich unterstützt. Das spüren dann auch die Patient*innen. 

Wie sieht das konkret in der Praxis aus?

Unser therapeutisches Team gibt allen Patientinnen und Patienten der Deutschen Rentenversicherung eine Einweisung in die App. Die meisten, ca. 85 %, nehmen das Angebot an. Wir haben eine Caspar-Fläche mit drei Monitoren eingerichtet. Dort gibt zum Beispiel unser Therapeut Michael Bull der Patientin Petra Schneider (Name verändert) Ihre Zugangsdaten und weist sie in das Training mit der App ein. Petra Schneider kann dann eigenständig auf Ihrem Zimmer im Rahmen ihres Therapieprogramms über die App trainieren. Hilfsmittel für das Training, wie eine Faszienrolle, kann sie beim Klinikpersonal ausleihen. In der Zeit in der Klinik wird Frau Schneider ideal auf die Therapie mit der App zu Hause vorbereitet.

Wir setzen uns mit diesem Ansatz das Ziel, alle Patientinnen und Patienten mit einem guten Gefühl nach Hause zu entlassen.

Das klingt alles sehr erfreulich. Treffen Sie auch auf Ablehnung Ihrer Klinik-App?

Ich erinnere mich an einen speziellen Fall, bei dem eine Patientin beklagte, sie wolle lieber Face-to-Face behandelt werden. Die Beschwerde wurde bis zur DRV getragen. Ablehnung kommt selten vor. Unterm Strich stoße ich auf Interesse und Annahme der digitalen Lösung - sowohl bei allen Kostenträgern mit denen ich spreche, als auch bei Patient*innen und unseren Mitarbeiter*innen. Das freut mich sehr.

Welchen Einfluss haben digitale Lösungen auf die Zukunft der Rehabranche? Möchten Sie einen Ausblick geben?

Die Reha war noch nie so wichtig wie jetzt. Wir spüren eine sehr hohe Nachfrage von Patient*innen, die durch die Krise noch mehr gewachsen ist. Ich denke, dass sich die Tele-Reha-Nachsorge im orthopädischen Bereich durchsetzen wird. Jedoch liegen noch Hemmnisse in der Infrastruktur. Einrichtungen, die nicht in Ballungszentren liegen, haben meist schlechte Internetverbindungen. Das muss sich ändern. Im kardiologischen Bereich wird die Face-to-Face-Therapie weiterhin sehr wichtig bleiben. 

Vielen Dank für das sympathische Gespräch, Herr Grimm. Ich wünsche Ihnen alles Gute.