Freitextanalyse einer aktuellen Erhebung zur Tele-Reha-Nachsorge 

Hintergrund 

Für einen wissenschaftlichen Beitrag auf dem 31. Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquium 2022 in Münster wurden die eingegangenen Fragebögen des Modellprojekts “Caspar multimodal“ im Auftrag der DRV Bund als Datengrundlage für eine Analyse genutzt.

Hier geht es zum Poster und der zugehörenden und erläuternden Audiodatei

Ziel 

Es war das Ziel auf Basis einer großen Fallzahl herauszufinden, welche Gründe Rehabilitand*innen für die Wahl einer Tele-Reha-Nachsorge (TRN) angegeben haben und welche Aspekte für sie persönlich hier ausschlaggebend waren. 


Methodik 

Die Datengrundlage stellten die digital erhobenen Fragebogenangaben der aktuellen DRV Befragung dar, die im Zeitraum von Mai 2021 bis Januar 2022 erhoben werden konnten. In die Analysen wurden alle Rehabilitand*innen eingeschlossen, für die ein digitaler Fragebogen vorlag

und die ihre Nachsorge mit Caspar durchgeführt haben. Es wurden Fragen mit Mehrfachauswahl sowie die Freitextangaben zu den Gründen der Wahl einer TRN extrahiert, inhaltlich geclustert und analysiert. Zudem wurden die soziodemographischen Merkmale der Rehabilitand*innen deskriptiv ausgewertet.


Ergebnisse 

Die Fragen für die ausschlaggebenden Gründe der Teilnahme an der Tele-Reha-Nachsorge konnten von 690 Rehabilitand*innen ausgewertet werden: In absteigender Reihenfolge wurden u.a. geringer Zeitaufwand (312), berufliche Gründe (265), gegebene technische Voraussetzungen (253) sowie kein alternatives wohnortnahes Angebot (241) genannt.

Die freitextlichen Antworten dazu wurden von 122 Patient*innen ausgewertet: In gut zwei Drittel aller Angaben wurden die organisatorischen Konsequenzen, die sich im Rahmen der Pandemie ergaben, genannt. In diesem Zusammenhang wurde häufig die stark eingeschränkte Möglichkeit der Teilnahme an einer Präsenznachsorge (PN) genannt. Zudem zeigte sich hier häufig die Sorge vor einem Abbruch einer bereits begonnenen PN. Die teils sehr langen Wartezeiten, die praktisch keinen nahtlosen Übergang von der Rehabilitation in die Nachsorge zulassen sowie die Situation, keine Termine für eine PN oder eine andere Therapiemöglichkeit zu bekommen, selbst dann, wenn es prinzipiell wohnortnahe Therapiemöglichkeiten gab.

Als übergreifendes Argument für die Tele-Nachsorge mit der Caspar Software kondensierten sich drei Aspekte der Flexibilität heraus: 1) zeitliche Unabhängigkeit, 2) inhaltliche Variabilität und 3) persönliche Flexibilität.


Fazit und Ausblick

Die Tele-Reha-Nachsorge ist mittlerweile zu einem festen Bestandteil der Flexibilisierung der Angebotsstrukturen der Leistungserbringer geworden. Die Auswertung der subjektiven Freitextangaben ergibt vertiefende Einblicke in die Motivation, um an einer TRN teilzunehmen. Die Ergebnisse stärken die Notwendigkeit einer weiteren sektorübergreifenden Öffnung der Reha-Nachsorge für digitale Therapieangebote.


Quelle: Merten F & Knapp S. Freitextanalyse einer aktuellen Erhebung zur Tele-Reha-Nachsorge. In: Hans-Günter Haaf, Marco Streibelt, Susanne Weinbrenner und Wilfried Mau (Hg.):  31. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium, 07. bis 09. März 2022. Münster: DRV Schriften, Band 126, S.354-355. 

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Michael Müller

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