Hintergrund

Die Prävalenz von Hüftfrakturen steigt aufgrund der alternden Bevölkerung weltweit. Zwar werden inzwischen beinahe alle geriatrischen Hüftfrakturen im Krankenhaus behandelt, doch weniger als die Hälfte der Patient*innen erreichen ihren funktionellen Vorzustand. Dies kann sich negativ auf Mobilität und die Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) auswirken und wiederum das Sturzrisiko erhöhen.

Die Quote der Wiedereinweisung ins Krankenhaus nach Hüftfraktur ist demnach hoch, wobei Stürze den größten Teil ausmachen. Patient*innen mit eingeschränkter Mobilität werden doppelt so häufig wieder aufgenommen als Patient*innen, die vor ihrer Hüftfraktur in der Lage waren, selbstständig zu gehen.

Ziel

Ziel war es, die Umsetzbarkeit und die Effekte einer häuslichen ergotherapeutischen Tele-Rehabilitation mit der Software von Caspar Health auf die funktionelle und motorische Leistung sowie das Sturzrisiko bei ambulanten Reha-Patient*innen nach operativ versorgter Hüftfraktur zu untersuchen.

Methodik

Die Studie wurde in der Polytechnischen Universitätsklinik Hongkong durchgeführt. Es handelt sich um eine randomisiert kontrollierte Machbarkeitsstudie bei geriatrischen Patient*innen, die eine Tagesklinik besucht haben und innerhalb von 12 Wochen nach der Diagnose einer Hüftfraktur operiert wurden.

Die Studienteilnehmer*innen durchliefen zu Beginn und Ende ihrer postoperativen Behandlung sowie drei Wochen nach Beendigung der Behandlung Assessments bzgl. ihrer motorischen Leistungsfähigkeit, der Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) sowie des Sturzrisikos.

Die Interventionsgruppe nutzte für das häusliche Therapieprogramm die Caspar App, während die Vergleichsgruppe eine papierbasierte Trainingsanleitung erhielt.

Ergebnis

Insgesamt konnten 31 Patient*innen (IG: 15; KG: 16) mit einem mittleren Alter von 79,3 Jahren und einem Anteil von 81% Frauen rekrutiert werden. Es zeigten sich zugunsten der Interventionsgruppe nach Behandlung sowie 3 Wochen nach Behandlung signifikante Verbesserungen für die Sturzangst und bzgl. der Aktivitäten des täglichen Lebens. Ferner zeigte sich das digitale Heimtraining aufgrund der hohen Adhärenz (87%) als sehr gut umsetzbar.

Fazit und Ausblick

Die Studie stärkt die Bedeutung der postoperativen tele-therapeutischen Behandlung via Smartphone als Alternative zur herkömmlichen Nachbehandlung bei einer Hüftfraktur.

Quellen:

Li CT, Hung GK, Fong KN, Gonzalez PC, Wah S, Tsang HW. Effects of home-based occupational therapy telerehabilitation via smartphone for outpatients after hip fracture surgery: A feasibility randomised controlled study. Journal of Telemedicine and Telecare. 2022;28(4):239-247. doi: 10.1177/1357633X20932434

Registriert auf ClinicalTrials.gov: NCT04259294