Modellprojekt “Caspar multimodal“ im Auftrag der DRV Bund
Hintergrund
Um die in der Rehabilitation erzielten gesundheitlichen Fortschritte langfristig aufrechtzuerhalten, bietet die Deutsche Rentenversicherung ihren Versicherten die Möglichkeit, eine Reha-Nachsorge (z.B. IRENA) durchzuführen. Doch nur etwa 27 % der Patient*innen nehmen an solch einer Maßnahme teil. Gründe dafür sind u.a. Zeit-und Motivationsmangel, die Distanz zur Einrichtung oder besondere familiäre und berufliche Lebensumstände wie Schichtarbeit oder pflegebedürftige Angehörige. Web-basierte Angebote bieten daher das Potenzial, Patient*innen eine Nachsorgemaßnahme trotz besonderer Lebensumstände zu ermöglichen.
Ziel
Ziel der Studie war es, die Wirksamkeit der multimodalen Tele-Reha-Nachsorge mit der Software von Caspar Health und der klassischen IRENA hinsichtlich verschiedener ergebnisrelevanter Kriterien zu vergleichen.
Die Auswertung der Fragebogenerhebung wurde durch das Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm (IFR Ulm) durchgeführt.
Methodik
An der Erhebung waren bundesweit 35 Reha-Einrichtungen aller 16 deutschen Rentenversicherungen beteiligt. Die Patient*innen wurden nach Beendigung der Nachsorge anhand eines anonymen Fragebogens der Deutschen Rentenversicherung (DRV), der entweder papierbasiert oder digital ausgefüllt werden konnte, befragt. Es wurden folgende Kriterien erfasst: Arbeitsfähigkeit (WAI), Körperliche Funktionsfähigkeit (Items aus dem IRES III und PHQ-9), Psychisches Befinden (GAD-7) sowie eigene Fragen zur Behandlungszufriedenheit, Zufriedenheit mit der Maßnahme und dem subjektiven Behandlungserfolg.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 447 Patient*innen mit klassischer IRENA-Nachsorge und 419 Patient*innen mit digitaler Reha-Nachsorge mit Caspar befragt.
96,9% der Patient*innen der digitalen Reha-Nachsorge-Gruppe hielten die Nachsorge mit Caspar für ein geeignetes Angebot. Sie bewerteten insbesondere die verständliche Anleitung und Inhaltsvermittlung sowie den mit der gewählten Nachsorgeform verbundenen zeitlichen Aufwand positiv.
Auch der Gesamterfolg der Nachsorge wurde durch einen sehr hohen Anteil der Befragten der Tele-Nachsorge-Gruppe positiv eingeschätzt. Im Vergleich zur IRENA-Gruppe regte die digitale Reha-Nachsorge häufiger zur Veränderung gesundheitsbezogener Verhaltensweisen an, insbesondere in den Bereichen Ernährung und Entspannung.
Fazit und Ausblick
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die klassische und digitale Nachsorgeform als gleichwertig anzusehen sind. Für einige Parameter zeigten sich sogar Trends zugunsten der Tele-Nachsorge mit der Caspar Software.
Quelle: Kaluscha, R. & Hoffmann, B. (2021). Analyse der Daten des Modellprojekts „Caspar multimodal“ der Deutschen Rentenversicherung Bund. Bad Buchau, IFR Ulm.
“Feste Termine in einer externen Einrichtung waren für mich stressbehaftet: Termindruck durch Schichtarbeit, Anfahrt, Parkplatzsuche und Organisation einer Kinderbetreuung. Gerade für mich als Schichtarbeiterin und in Corona-Zeiten – Caspar war einfach perfekt.”
Simone H.
Patientin der Tele-Reha-Nachsorge