WePrevent

Konzeptionelle Weiterentwicklung der Eigenaktivitätsphase innerhalb eines Präventionsprogramms zur Verbesserung der Nachhaltigkeit 

Hintergrund

Ziel der Prävention ist es, Krankheiten und gesundheitlichen Schädigungen vorzubeugen, sowie Erkrankungsrisiken zu minimieren oder deren Auftreten zu verzögern. Patient*innen sollen bestimmte, der Gesundheit entgegenstehende, Verhaltensmuster ablegen und ihre Lebensverhältnisse grundlegend und nachhaltig ändern, damit sie langfristig erwerbs- und arbeitsfähig bleiben. Das RV Fit Präventionsprogramm (ehemals Betsi) gliedert sich in drei Phasen (dabei kann die Dauer der Phasen je nach Einrichtung und Bundesland variieren) und endet danach mit einem Refresher - einer Auffrischung der erlernten Inhalte, um diese zu reaktivieren und für die Zukunft zu motivieren. Leider wird der abschließende Refresher-Termin nur von relativ wenig Teilnehmer*innen angenommen, sodass die langfristige Verankerung gesundheitsfördernden Verhaltens gefährdet ist.

Das Forschungsprojekt wurde von der DRV Westfalen gefördert und durch das Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm (IFR Ulm) wissenschaftlich begleitet und evaluiert.

Die Phasen des Präventionsprogramms

Initialphase

Vorstellung präventiver Maßnahmen in der Einrichtung und Erfassung des Gesundheitszustandes. 

Trainingsphase

Durchführung der präventiven Maßnahmen in der Einrichtung (3 Monate). 

Eigenaktivitätsphase

Selbstständige Durchführung der Maßnahmen im Alltag (6 Monate). 

Refresher Tag

Auffrischung der erlernten Inhalte und Besprechung offener Fragen. 

Ziele

Die Studie untersucht Gründe für die geringe Teilnahmequote des Refresher-Termins. Als Hauptziel wurde überprüft, ob eine Begleitung in der Eigenaktivitätsphase durch zusätzliche Präsenztermine in der Reha-Einrichtung oder durch die Software von Caspar Health die Refresher-Quote erhöhen kann. Zudem wurden u.a. Arbeitsfähigkeit, Gesundheitszustand sowie konditionelle und koordinative Fähigkeiten analysiert.


Methodik 

Die Durchführung erfolgt im ZAR medicos.AufSchalke. Die (teil-)randomisierte kontrollierte Studie weist die Teilnehmenden drei zu untersuchenden Gruppen zu:

1

Kontrollgruppe

Die Eigenaktivitätsphase wird selbstständig und ohne Begleitung durchgeführt (klassisches Vorgehen)

2

Präsenz-Interventionsgruppe

Die Eigenaktivitätsphase wird in 14-tägig stattfindenden Präsenzterminen begleitet durchgeführt

3

Online-Interventionsgruppe

Nutzung der Caspar Software zur Durchführung der präventiven Maßnahmen während der Eigenaktivitätsphase

Primärer Ergebnis-Parameter ist die Teilnahmequote am Refresher-Termin. Bei den Teilnehmenden werden vor der Trainingsphase, nach der Trainingsphase und nach der Eigenaktivitätsphase konditionelle (Herzfrequenz, Blutdruck) und koordinative Fähigkeiten (Gleichgewichtstest) erfasst. Zusätzlich werden weitere Aspekte zu bspw. Arbeitsfähigkeit (WAI), Gesundheitsverhalten und -zustand (u.a. IRES-3), arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster (AVEM) als auch zu bestehenden Risikofaktoren und zur Behandlungszufriedenheit (ZUF-8) erfragt.


Ergebnisse

Die Rekrutierung verlief zwischen Mai 2019 und März 2022. Es konnte eine Fallzahl von 339 Teilnehmer*innen erreicht werden. Die follow-up Befragungen werden Ende 2022 abgeschlossen. Die drei Zwischenberichte liegen der DRV Westfalen vor, sind aber nicht veröffentlicht.


Fazit und Ausblick

Die DRV Westfalen hat die die Studie um ein halbes Jahr verlängert, sodass das Projekt am 28.03.2023 endet und der finale Ergebnisbericht zu diesem Zeitpunkt vorliegt.


Quelle: Registriert im Studienregister – DRKS-ID der Studie: DRKS00017461 

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Michael Müller

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