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Neue Wege und Chancen in der Rehabilitation sind “digitally enabled”

von Jann Gerrit Ohlendorf am 18. März 2022

Das Reha-Kolloquium ist das wichtigste Forum für die Rehabilitationsforschung in Deutschland und ein Treffpunkt für Wissenschaft und Praxis. Rund 1.300 Teilnehmer*innen  -  rund die Hälfte davon in Münster, die andere Hälfte am Bildschirm - waren beim diesjährigen 31. Reha-Kolloquium dabei. Und Caspar Health war natürlich auch aktiv präsent. Unsere Kolleg*innen berichten von Aufbruchstimmung, neuen Studienergebnissen, vielen Themen mit Digitalisierungsbezug - und großem Interesse an Caspar Health. 

Das Leitthema in diesem Jahr hätte sich Caspar Health kaum besser ausdenken können: Mit “Rehabilitation: Neue Wege, neue Chancen” hatte die Deutsche Rentenversicherung als Veranstalter ein programmatisch-visionäres Motto für die dreitägige Veranstaltung gewählt, das einer Branche im Wandel gerecht wird. “Ob bei uns am gut besuchten Stand oder in den Vorträgen und Diskussionen: In Münster haben wir gesehen, dass Themen wie eHealth, Digitalisierung in der Prävention und Rehabilitation, insbesondere unter dem Dach der DRV,  inzwischen als relevante Innovationstreiber gesehen werden”, sagt unser Lead Therapist Frank Merten. “Erfreulich war außerdem, dass Caspar Health in vielen Vorträgen und Diskussionen von Referent*innen positiv erwähnt wurde -  bis hin zu konkreten, uns bereits bekannten und noch einmal sehr gut aufbereiteten Studienergebnissen, wie etwa denen des Instituts für Rehabilitationsmedizinische Forschung (IFR) Ulm.” 

Sein Fazit: “Das Reha-Kolloquium fühlte sich fast schon wie ein Heimspiel an. Immer mehr Fachleute der Branche erkennen, dass wir es ernst meinen mit unserem Anspruch einer evidenzbasierten Unterstützung und Weiterentwicklung der Rehabilitation. So konnten wir uns auch selbst in verschiedenen Sitzungen mit fachlichen Meinungen und Expertenwissen zu Wort melden und haben uns immer wieder an Diskussionen und am fachlichem Austausch beteiligt.”   

Auch Richard Holländer, Leiter des Teams der Clinical Experts, zieht eine positive Bilanz: “Mit digitaler Rehabilitation lassen sich die klassischen Grenzen konventioneller Therapie überwinden, doch es kommt zugleich immer auch darauf an, den Nutzen für die Patient*innen in den Mittelpunkt zu stellen. Früher hieß es, Rehabilitation vor Rente, nun geht es zunehmend auch darum, durch Prävention die Notwendigkeit von Rehabilitation zu verringern und die Gesundheit der Menschen möglichst langfristig zu sichern und entsprechend Medizin und Digitalisierung in einer Rehabilitation verantwortungsvoll zu gestalten.” 

Doch was ist darunter zu verstehen? Digitalisierung kann und soll jedenfalls nicht einfach die Face2Face-Therapie ersetzen. Sie kann, etwa in der Nachsorge, Rehabilitand*innen auf besondere Weise dabei unterstützen, mit selbst gewählten Inhalten und zu selbst gewählten Zeiten an der nachhaltigen Sicherung von Therapieerfolgen zu arbeiten. Doch die Betreuung durch qualifizierte Therapeut*innen bleibt unverzichtbar. Was sich grundlegend verbessert, ist die Stellung der Patient*innen in der Rehabilitation: Ihre individuellen Bedürfnisse können besser berücksichtigt werden - und sie können dank Digitalisierung zugleich auch selbst besser nachvollziehen, wie ihr Weg in der Rehabilitation abläuft.  

Qualität wird messbarer, Einrichtungen müssen Erfolge nachweisen  

Beim Reha-Kolloquium werden regelmäßig Themen der Wissenschaft diskutiert, die mit etwas Verzögerung dann auch den Versorgungsalltag prägen. Diesmal ging es im besonderen Maß um Patient Reported Outcomes Measures (PROMs), also Verfahren, mit denen Kostenträger und medizinische Fachkräfte zunehmend in Erfahrung bringen wollen, wie die Rehabilitation bei den Rehabilitand*innen ankommt - ein Thema, das durch Digitalisierung befördert und erleichtert werden kann. Für die Einrichtungen sind überzeugende PROMs nicht nur als Instrument der Qualitätssicherung von Bedeutung:

Mittel- bis langfristig spielen Qualitätsnachweise am Ende der Therapie auch eine zentrale Rolle bei der Zuweisung neuer Patient*innen. Die bislang vorliegenden Studienergebnisse zur Patient*innenzufriedenheit mit der Tele-Reha-Nachsorge, die in Münster von Caspar Health in einem Poster vorgestellt wurden, stießen daher auf großes Interesse. Das Poster und die zugehörige Audio-Erklärung können Sie hier herunterladen.

Long-Post-Covid und weitere relevante Themen beim Kolloquium 

In mehreren Sitzungen und Vorträgen diskutiert wurden die aktuell besonders bedeutsamen Themen wie die Rehabilitation bei Long-/Post-Covid-19, der Einsatz von KI Technologien, Methoden der Rehaforschung, Studiendesigns und Wirksamkeitsnachweise für Rehabilitation und Teilhabe. Thematisiert wurde besonders die wachsende Bedeutung von RV Fit als zentrales Präventionsprogramm der Rentenversicherung.  

Passend zum visionären Titel des diesjährigen Reha-Kolloquiums wurde am letzten Tag des Kongresses im Fachdienst Tagesspiegel Background ein Gastbeitrag von Max Michels, CEO von Caspar Health veröffentlicht. Unter der Überschrift “Rehabilitation neu denken” entwirft Max Michels darin die Vision eines modernen Rehabilitationssystems. Warum Deutschland seiner Meinung nach für eine Transformation der Reha hin zu mehr Patient*innenorientierung und noch besseren Ergebnissen besonders gute Voraussetzungen hat und wieso die DRV dabei die Rolle eines Schrittmachers einnimmt, steht HIER

Caspar Health auf dem Reha-Kolloquium 2022